Atem
Lass den Atem ruhig fließen,
musst ihn regelrecht genießen.
Lass ihn blumig in dir streichen,
herrlich weich und ohnegleichen.
Haltung
Stehe wie das Schilf im Wind,
und so wie die Halme sind.
Spür die Wurzeln an den Füßen,
auf dem Kopf das Licht dich grüßen.
Stimme
Spiel behutsam deine Stimme,
dass sie sanft hervor dir klinge.
Fühle dann das feine Schwingen.
Darfst den Kehlkopf niemals zwingen.
Klangentwicklung im „Ansatzrohr“
Wie der Töpfer formt die Schale,
forme nun in jedem Falle
mit dem Munde jenen Strom,
den der Kehlkopf schickt als Ton.
Körperresonanz
Auch nach unten darfst du denken,
dorthin deine Stimme lenken,
dass auch Brustkorb, Zehen, Rücken
Welt mit deinem Klang beglücken.
„Vordersitz“
Und nun weiter in dem Mund:
Forme vorn den Klang ganz rund.
Lutsch ihn wie ein Bonbonstück,
lass ihn schweben ganz in Glück.
Lippen, Zunge und Wangen
Form die Laute mit den Lippen
und auch mit der Zunge Tippen.
Ganz nach deiner Mundgestalt
Sprache durch den Äther hallt.
Melodie
Diese darf nun fröhlich gehen,
denn kein Ton bleibt stetig stehen.
Töne schwingen voll und ganz
Mit den Worten froh im Tanz.
Hören und Fühlen
Lausche dem und fühl es schwingen,
bring es so noch mehr zum Klingen.
Wiege dich in diesem Sein,
und genieß den Seelenwein.
Befinden, Kontakt
Trinkst du diesen nicht allein,
singst du also im Verein
wird dein Klang noch mehr gehoben
und gemeinsam dürft ihr loben.
W.Junga 2008